Bulgare Mladenow wird neuer UN-Sondergesandter für Libyen

Symbolbild: United Nations, USA
Symbolbild: United Nations, USA

Der bulgarische Diplomat Nikolaj Mladenow wird neuer UN-Sondergesandter für Libyen. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen billigte am Dienstag die Nominierung des 48-Jährigen durch UN-Generalsekretär António Guterres, wie die Nachrichtenagentur AFP von Diplomaten erfuhr. Mladenow war bislang UN-Beauftragter für den Nahen Osten. Auf diesem Posten folgt ihm der Norweger Tor Wennesland. Diese Personalie wurde ebenfalls vom Sicherheitsrat abgesegnet.

Der frühere UN-Sonderbeauftragte für das Bürgerkriegsland Libyen, der Libanese Ghassan Salamé, war Anfang März zurückgetreten. Er führte dafür gesundheitliche Gründe ins Feld. Seither war der Posten unbesetzt. Die US-Diplomatin Stephanie Williams übernahm die Aufgaben jedoch übergangsweise und erzielte im November eine Einigung auf Wahlen in dem nordafrikanischen Land im Dezember 2021.

Um die Neubesetzung des Postens des Libyen-Sondergesandten war in den vergangenen Monaten bei der UNO heftig gerungen worden. Die USA lehnten zwei afrikanische Kandidaten für den Posten ab, ohne dafür Gründe zu nennen. Afrikanische Staaten blockieren ihrerseits zeitweise die Ernennung Mladenows. 

Die Einigung auf den Bulgaren wurde dann ermöglicht, indem den Afrikanern zugesichert wurde, dass der neugeschaffene Posten eines „Koordinators“ der UN-Mission in Libyen aus ihren Reihen besetzt werden soll. Der Koordinator soll dem Sondergesandten zuarbeiten.

Libyen ist seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 von gewaltsamen Konflikten und Chaos geprägt. Die von der UNO anerkannte Einheitsregierung in Tripolis befindet sich seit Jahren im Krieg mit dem General Chalifa Haftar, dessen Truppen große Gebiete im Osten und Süden des Landes kontrollieren und der eine im ostlibyschen Tobruk angesiedelte Gegen-Regierung unterstützt.

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