Putin bezeichnet Russland als „gütig“ und Westen als „aggressiv“

Vladimir Putin bei einer Pressekonferenz

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Russland als „gütig“ und „warmherzig“ im Vergleich zum Westen bezeichnet. Der Westen sei hingegen „aggressiv“ und habe seine Versprechen nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht eingehalten, erklärte Putin auf seiner Jahrespressekonferenz am Donnerstag. Er reagierte damit auf die Frage eines Journalisten der BBC. Dieser wollte wissen, ob Putin Verantwortung für die Verschlechterung der Beziehungen zum Westen übernehme oder ob Russland in seinen Augen nur „warmherzig und kuschelig“ sei.

„Im Vergleich zu euch sind wir warmherzig und kuschelig“, antwortete Putin. „Wer ist warmherzig und kuschelig, und wer ist aggressiv? Wir sind es nicht, die aggressiv sind.“ Russland könne als „sehr gütig, zum Dialog und zur Suche nach Kompromissen neigend“ beschrieben werden, fügte er hinzu. Er beschuldigte den Westen, nach dem Ende der Sowjetunion sein Versprechen gebrochen zu haben, wonach die Nato nicht nach Osten erweitert werde. 

In den vergangenen Jahren haben die Beziehungen zwischen Russland und den westlichen Ländern einen Tiefpunkt seit dem Ende des Kalten Krieges erreicht. Die Spannungen nahmen zu, nachdem Russland im Jahr 2014 die Halbinsel Krim annektierte. Zwei Jahre später wurden Vorwürfe laut, wonach Russland die US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 zu Gunsten von US-Präsident Donald Trump beeinflusst haben soll. 

Bei seiner jährlichen Pressekonferenz sagte Putin, er hoffe, dass die Regierung des künftigen US-Präsidenten Joe Biden gut mit Russland zusammenarbeiten werde. Er zitierte eine berühmte sowjetische Zeichentrickfigur, die Katze Leopold, mit den Worten: „Leute, lasst uns in Frieden leben!“ 

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