Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock hat klargestellt, dass sie sich für das Amt der Bundeskanzlerin für geeignet hält. „Ja, ich traue auch mir das Kanzleramt zu“, sagte Baerbock der „Bild am Sonntag“. Gleiches gelte aber auch für ihren Ko-Vorsitzenden Robert Habeck. Sie traue auch „Robert Kanzler zu“, betonte die Grünen-Chefin.
Mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden September kündigte Baerbock an, dass „wir gemeinsam entscheiden, was das Beste für das Land und unsere Partei ist“. Die bei ihr im Gegensatz zu Habeck bislang fehlende Regierungserfahrung sieht die Grünen-Vorsitzende nicht als Problem. „Für alle, die gerade im Gespräch sind, gilt: Niemand ist als Kanzler vom Himmel gefallen“, hob sie hervor. „Alle müssten im Amt dazulernen.“
Als gute Vorbereitung für den Stress, dem eine Regierungschefin ausgesetzt ist, sieht Baerbock ihre derzeitige Doppelbelastung als Spitzenpolitikerin und Mutter. Auf die Frage, ob sie die Nervenstärke, die Verhandlungsausdauer, die psychischen und physischen Kräfte für das Kanzleramt habe, antwortete sie: „Ja, diese Faktoren braucht man alle. Und glauben Sie mir: Drei Jahre als Parteichefin, Abgeordnete und Mutter kleiner Kinder stählen ziemlich.“
Eindringlich warb Baerbock mit Blick auf anstehende Herausforderungen für eine Grünen-geführte Bundesregierung nach der Wahl: Die Industrie müsse klimaneutral umgebaut, die soziale Ungleichheit angegangen werden. „Dafür bringen wir Grünen, dafür bringt Robert, dafür bringe ich das Wissen, die Verantwortung und die Leidenschaft mit.“