Der ehemalige SPD-Chef Franz Müntefering hat eine differenziertere Wahrnehmung älterer Menschen gefordert – auch in der Coronakrise. „Altsein ist keine Krankheit“, schrieb der frühere Vizekanzler in einem Gastbeitrag für die „Rhein-Neckar-Zeitung“ aus Heidelberg vom Dienstag. „Man darf sich das Leben auch im Ältersein plus als eine gute Zeit vorstellen.“ Hierfür müssten aber unter anderem die Kommunen die nötigen Strukturen aufbauen.
Dass Pandemie und Impfstrategie den Fokus auf die Vulnerabilität der älteren Generationen gelenkt hätten, bezeichnete Müntefering zwar als richtig. Doch es müsse „ein Bemühen um größere Klarheit zur Thematik Älter- und Altsein in dieser und der kommenden Zeit geben“.
Die allermeisten Menschen zwischen 65 und über hundert Jahren in Deutschland würden „relativ gesund alt und leben lange Zeit autark“. Beim Thema Corona seien sie selbst „verlässlich pragmatisch und versuchen, Infektionen zu vermeiden und andere nicht zu gefährden“.