UNO: Mehr als die Hälfte der Staaten legen keine Pläne zu erhöhtem Klimaschutz vor

Klimaschutz
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Mehr als die Hälfte der Staaten sind bis zur Jahreswende nicht ihrer Verpflichtung nachgekommen, erhöhte Anstrengungen zum Klimaschutz einzugehen. Das geht aus einer Zwischenbilanz der UNO zu den Wirkungen des Pariser Klimaabkommens von 2015 hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Mit den national festgelegten Beiträgen („nationally determined contributions“, NDC) sollen die Treibhausgasemissionen schrittweise verringert werden.

Fast alle Staaten verpflichteten sich mit dem Pariser Abkommen, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Bei einer Einhaltung der ersten Runde der NDCs würde die Erderwärmung aber einen Wert von drei Grad erreichen. Daher sollen die Pläne alle fünf Jahre überarbeitet werden. Bis zum Jahreswechsel legten nur 70 von fast 200 Staaten aktualisierte Verpflichtungen vor, wobei einige auf Verzögerungen wegen der Covid-19-Pandemie verwiesen.

Umweltschützer warten besonders ungeduldig auf die Selbstverpflichtungen Chinas, des größten Treibhausgas-Emittenten. Der chinesische Präsident Xi Jinping kündigte im vergangenen Jahr zwar an, sein Land solle bis 2060 CO2-neutal sein. Allerdings legte China bislang keine detaillierten Planungen zur Treibhausgasreduktion vor.

Selbstverpflichtungen aus den USA blieben ebenfalls aus, zumal das Land unter dem scheidenden Präsidenten Donald Trump aus dem Pariser Abkommen austrat. Allerdings will Trumps Nachfolger Joe Biden dem Abkommen wieder beitreten. Außerdem hat er eine CO2-Neutralität bis 2050 als Ziel ausgegeben.

Nach Einschätzung der UNO müssten die Treibhausgas-Emissionen jedes Jahr bis 2030 um 7,6 Prozent sinken, um möglicherweise das Ziel von 1,5 Grad einzuhalten. Schon bislang wurde eine Erderwärmung von 1,2 Grad festgestellt. UN-Generalsekretär António Guterres rief zum Jahreswechsel dazu auf, bis zur Mitte des Jahrhunderts eine weltweite Koalition für eine Reduzierung der Treibhausgasemission auf einen Wert von netto Null zu erreichen.

Nach Erkenntnissen der wissenschaftlichen Insider-Gruppe Climate Action Tracker legten bis zur Jahreswende lediglich 49 Staaten neue NDCs vor, die für rund ein Viertel der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Darunter befanden sich auch alle Mitglieder der Europäischen Union. Climate Action Tracker machte allerdings darauf aufmerksam, dass nicht alle Angaben notwendigerweise gesteigerte Verpflichtungen bedeuten. So liefen die Erklärungen aus Brasilien, Japan, Russland, Neuseeland, Vietnam und der Schweiz nicht auf erhöhte Verpflichtungen hinaus.

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