Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen mutmaßliche IS-Anhängerin

Gebäude des Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof - Bild: Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof
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Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen die Deutschlibanesin Fadia S. wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung erhoben. Sie soll 2015 mit ihren vier minderjährigen Kindern nach Syrien gereist sein, um sich dort der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen, wie die Behörde am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte. Nach der Rückkehr nach Deutschland wurde sie im Juli 2020 in Essen festgenommen.

S. wird auch vorgeworfen, ihre Fürsorge- und Erziehungspflicht verletzt und die Kinder in die Gefahr gebracht zu haben, in ihrer Entwicklung geschädigt zu werden. Zudem soll sie sich völkerrechtswidrig am Besitz anderer Menschen bereichert haben.

Laut Anklageschrift ist S. Anhängerin des salafistischen Islams und entschloss sich 2015, am Aufbau eines religiös fundamentalistischen Staats mitzuarbeiten. Sie reiste mit den Kindern ihrem Ehemann hinterher, der bereits früher in das Herrschaftsgebiet des IS gegangen war.

Die Familie soll dort in Häusern gelebt haben, deren Bewohner vertrieben worden waren. S. soll an einem Religionskurs des IS teilgenommen und andere IS-Mitglieder beherbergt haben. Dafür habe das Ehepaar monatlich Geld von der Islamistenmiliz bekommen. Ihre Kinder soll S. im Sinne des IS erzogen und somit „der Willkürherrschaft, ideologischer Indoktrination und Kampfhandlungen“ ausgesetzt haben.

Als der IS militärische Rückschläge erlitt, floh die Frau demnach mit den inzwischen fünf Kindern im Februar 2018 zurück nach Deutschland. Die Anklage wurde vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf erhoben.

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