Der zweite Corona-Lockdown im Vorweihnachtsgeschäft hat die Jahresbilanz der Buchhändler getrübt. Der Umsatz in den zentralen Vertriebswegen wie insbesondere dem Sortiments- und Online-Buchhandel sowie in Bahnhöfen und Kaufhäusern sank 2020 insgesamt um 2,3 Prozent zum Vorjahr, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Donnerstag mitteilte. Das stationäre Geschäft schloss das Jahr demnach mit einem Umsatzminus von 8,7 Prozent ab.
Dabei konnte die Branche den Angaben zufolge nach dem ersten Lockdown im Frühjahr ihren Umsatzrückstand von rund minus 15 Prozent Mitte April auf nur noch minus 0,3 Prozent Mitte Dezember verringern – das Buch spiele „für die Menschen in der Krise eine herausragende Rolle“, betonte die Vorstandsvorsitzende des Börsenvereins, Karin Schmidt-Friderichs. Auch das Weihnachtsgeschäft lief nach Verbandsangaben zunächst „überdurchschnittlich gut“: mit wöchentlichen Umsatzsteigerungen um bis zu 25 Prozent im Vorjahresvergleich.
„Doch der Shutdown im Dezember machte der Branche einen Strich durch die Rechnung“, beklagte Schmidt-Friderichs. Der Buchhandel starte folglich auch „mit einem massiven Minus“ in das Jahr 2021. Allerdings böten inzwischen zumindest die meisten Buchhandlungen die Abholung bestellter Bücher an – allein in Sachsen-Anhalt sei das nicht erlaubt.
Die Umsatzzahlen des Börsenvereins umfassen auch den Buchverkauf in Elektronikmärkten und Drogerien. Andere Vertriebswege wie der Versandbuchhandel oder der Direktverkauf von Verlagen sind nicht enthalten.