Ein bei den Ausschreitungen am Sitz des US-Kongresses verletzter Polizist ist gestorben. Dies teilte die für den Schutz des Kapitols in Washington zuständige Polizeibehörde am Donnerstag mit. Der Beamte Brian Sicknick war den Angaben zufolge nach seiner Verletzung bei den Konfrontationen mit den Randalierern zunächst in das Büro seiner Einheit zurückgekehrt. Dort brach er dann zusammen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo er seinen Verletzungen erlag. Sicknick war seit zwölf Jahren für die Kapitolpolizei im Einsatz.
Wütende Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump waren am Mittwoch in das Kapitol eingedrungen. Sie zerschlugen Fenster und besetzten Räume. Wegen der Ausschreitungen mussten die Parlamentarier von der Polizei in Sicherheit gebracht werden. Eine Demonstrantin wurde im Kapitol von der Polizei erschossen.
Die Randalierer hatten das Kapitol gestürmt, nachdem Trump in einer Rede vor seinen Anhängern erneut vermeintlichen Wahlbetrug bei der Wahl im November angeprangert hatte. Für diese Behauptung hat er nie irgendeinen Beleg präsentiert.
Eine Frau wurde bei den Ausschreitungen von der Polizei im Kapitol erschossen. Drei weitere Menschen kamen unter noch ungeklärten Umständen bei medizinischen Notfällen im Umfeld des Parlamentssitzes ums Leben.
Der Kongress bestätigte in der Nacht zum Donnerstag den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl. Die Sitzung zur Zertifizierung des Wahlergebnisses hatte das Parlament wegen der Randale stundenlang unterbrechen müssen.
Der Chef der Kapitolpolizei, Steven Sund, zog inzwischen die Konsequenzen aus der Gewalteskalation. Er gibt sein Amt am 16. Januar sein Amt ab, wie am Donnerstag aus dem Umfeld der Behörde verlautete. Der für den Schutz des Parlaments zuständigen Polizeibehörde wird vorgeworfen, das Kapitol am Mittwoch nicht ausreichend abgesichert zu haben.