US-Präsident Donald Trump wird nach eigenen Angaben nicht an der Amtseinführung seines Nachfolgers Joe Biden teilnehmen. „An alle, die gefragt haben: Ich werde nicht zur Amtseinführung am 20. Januar gehen“, teilte er am Freitag im Onlinedienst Twitter mit. Einen Grund dafür nannte er nicht. Der gewählte Präsident Biden begrüßte die Ankündigung.
Dies sei eine „gute Sache“ und „eines der wenigen Dinge, bei denen er und ich uns jemals einig waren“, sagte Biden vor Journalisten in seiner Heimatstadt Wilmington. Vizepräsident Mike Pence sei bei seiner Amtseinführung willkommen.
Der Demokrat bezeichnete den scheidenden Amtsinhaber als „eine Schande für das Land“ und einen der „inkompetentesten Präsidenten in der Geschichte der USA“. „Er hat sogar meine schlimmsten Erwartungen an ihn übertroffen“, sagte Biden.
Seit der Erstürmung des Kapitols in Washington durch militante Trump-Anhänger am Mittwoch steht der abgewählte Amtsinhaber massiv unter Druck. Erst nach langem Zögern verurteilte Trump am Donnerstag die Gewalt in Washington und rief das Land zur „Versöhnung“ und „Heilung“ auf.
Trump wird vorgeworfen, für den Gewaltexzess mitverantwortlich zu sein, nachdem er seine Anhänger bei einem Auftritt in Washington mit unbelegten Wahlbetrugs-Vorwürfen angestachelt und zum Marsch auf das Kapitol aufgerufen hatte.
Die führenden Demokraten im Kongress fordern deshalb, Trump noch vor dem Amtswechsel im Weißen Haus abzusetzen. Trump hat Biden, der am 20. Januar vereidigt werden soll, eine geordnete Amtsübergabe zugesagt.