Japan analysiert derzeit eine neue Variante des neuartigen Coronavirus, die bei mehreren aus Brasilien eingereisten Menschen festgestellt worden war. Es werde weiterhin daran gearbeitet, den Erreger zu isolieren und zu analysieren, teilte das Gesundheitsministerium in Tokio am Dienstag mit. Es sei „schwierig zu sagen, wann wir Details veröffentlichen können“, sagte ein Ministeriumsmitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP.
Die Behörden betonten zugleich, derzeit gebe es keine Hinweis, dass die Virusvariante ansteckender oder gefährlicher als andere sei. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilte am Montag mit, sie sei von Japan über die neue Variante informiert worden. Zugleich warnte die UN-Organisation, je mehr sich das neuartige Coronavirus ausbreite, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit von Mutationen an dem Erreger.
Die Entdeckung der Fälle in Japan war am Sonntag öffentlich gemacht worden. Die Infektionen mit dem mutierten Virus waren demnach bei zwei Erwachsenen und zwei Kindern nachgewiesen worden, die am 2. Januar aus Brasilien eingereist waren. Einer von ihnen, ein um die 40 Jahre alter Mann, sei wegen Atemproblemen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Eine Frau und ein Junge hätten milde Symptome entwickelt, ein Mädchen sei beschwerdefrei.
In England grassiert eine Variante des neuartigen Coronavirus, die offenbar deutlich ansteckender ist als frühere Varianten. Auch eine in Südafrika entdeckte Sars-CoV-2-Variante scheint ersten Studien zufolge leichter übertragbar zu sein. Nach Angaben von Japans Nationalem Institut für Infektionskrankheiten bestehen gewisse Ähnlichkeiten zwischen der in Japan entdeckten Virusvariante und den Varianten in England und Südafrika.