AstraZeneca weist Berichte über geringe Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs bei Älteren zurück

AstraZeneca-Impfstoffproduktion - Bild: AstraZeneca
AstraZeneca-Impfstoffproduktion - Bild: AstraZeneca

Die Bundesregierung erwartet einem Medienbericht zufolge eine Zulassung des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca in der EU nur für Menschen unter 65 Jahren. Grund der möglichen Nicht-Zulassung des Impfstoffs für Senioren sei offenbar niedrige Wirksamkeit in dieser Altersgruppe, schreibt die „Bild“-Zeitung in ihrer Dienstagsausgabe unter Berufung auf interne Gespräche zwischen der Bundesregierung und den Bundesländern. 

Das „Handelsblatt“ berichtete unter Berufung auf Koalitionskreise, bei dem Vakzin werde nur mit einer Wirksamkeit von acht Prozent bei den über 65-Jährigen gerechnet. Das Präparat des britisch-schwedischen Pharmakonzern wird voraussichtlich am Freitag von der EU-Arzneimittelbehörde EMA zugelassen. 

Eine Sprecherin von AstraZeneca wies jedoch die Berichte über eine Wirksamkeit des Impfstoffs von nur unter acht Prozent bei Menschen über 65 als „völlig unkorrekt“ zurück. Sie verwies auf im November vom Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichte Daten, wonach Ältere eine starke Reaktion des Immunsystems auf das Mittel gezeigt hätten. Bei 100 Prozent von „älteren Erwachsenen“ seien demnach nach der zweiten Impfdosis spezifisch gegen das Coronavirus gerichtete Antikörper erzeugt worden. 

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung hatten Bund und Länder bislang geplant, den AstraZeneca-Impfstoff für ältere Menschen einzusetzen, die zu Hause leben und aus Alters- oder Krankheitsgründen die Impfzentren nicht aufsuchen können. Das Vakzin ist einfacher zu transportieren als etwa der Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer.

Laut „Handelsblatt“ prüft das Bundesgesundheitsministerium wegen der angeblich niedrigen Wirksamkeit des AstraZeneca-Präparats bei Senioren bereits, ob die nach Alter gestaffelte Impfreihenfolge angepasst werden muss. Für den Impfplan der Regierung ergebe sich möglicherweise die Folge, dass in der Altersgruppe der 65- bis 75-Jährigen mehrere Millionen eingeplante Dosen fehlen könnten, schrieb die Zeitung. 

AstraZeneca steht in der EU bereits in der Kritik, weil das Unternehmen kürzlich angekündigt hatte, weniger Dosen als geplant an die Europäische Union liefern zu können. Als Grund nannte die Firma Probleme in einer Produktionsstätte. Wie groß die Ausfälle sein werden, teilte AstraZeneca zunächst nicht mit.

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