Weitere Corona-Restriktionen in Europa – Irland verlängert Lockdown bis März

Symbolbild: Coronavirus
Symbolbild: Coronavirus

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie setzen mehrere europäische Länder auf weitere Restriktionen. Irland verlängerte seinen Lockdown am Dienstag bis Anfang März, in Belgien trat am Mittwoch ein Verbot nicht dringend notwendiger Reisen in Kraft. Die französische Regierung beriet über einen dritten Lockdown. Weltweit haben sich mittlerweile bereits mehr als 100 Millionen Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.

Der am 26. Dezember in Kraft getretene Lockdown gelte bis mindestens zum 5. März weiter, teilte Irlands Regierungschef Micheal Martin mit. Damit bleiben die Schulen, die für die Versorgung der Bürger nicht wesentlichen Geschäfte sowie die Restaurants und Pubs weiter geschlossen.

Erstmals verhängt Irland auch eine generelle Quarantäne-Pflicht bei Einreisen aus dem Ausland, wie Vize-Regierungschef Leo Varadkar ergänzte. Die meisten Einreisenden können die Zeit der Isolation zu Hause oder anderen Orten ihrer Wahl verbringen. Einreisende aus Südafrika und Brasilien sollen hingegen in von der Regierung festgelegten Unterkünften isoliert werden. In diesen beiden Staaten sind Mutanten des Virus aufgetreten, die offenbar besonders ansteckend sind.

Die französische Regierung beriet am Mittwoch über eine Reihe von Szenarien, zu denen auch „ein sehr strenger Lockdown“ gehört, wie Regierungssprecher Gabriel Attal nach einer Kabinettssitzung unter Leitung von Präsident Emmanuel Macron sagte. Die geltende landesweite Sperrstunde um 18.00 Uhr reiche nach Einschätzung von Experten nicht aus, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen. 

In den kommenden Tagen will Macrons Regierung mit Gesundheitsexperten und Sozialpartnern über die möglichen Verschärfungen beraten. In Frankreich wurden zuletzt mehr als 22.000 tägliche Neuinfektionen verzeichnet, der Druck auf die Krankenhäuser wächst.

In Belgien sind seit Mittwoch alle „nicht wesentlichen“ untersagt. Das Verbot gilt vorerst bis zum 1. März. Finnland schloss seine Grenzen für alle nicht wesentlichen Einreisen aus dem Ausland.

Zur Erleichterung des Reiseverkehrs hat Island damit begonnen, gegen Corona geimpften Bürgern digitale Zertifikate auszustellen. 4800 Isländer hätten bereits zwei Impfstoffdosen erhalten und könnten das Zertifikat somit beantragen, teilte das Gesundheitsministerium in Reykjavik mit.

Europäern mit vergleichbaren Nachweisen will das zum Schengen-Raum gehörende Island die Einreise erlauben. International anerkannt sind solche Impfzertifikate allerdings nicht. In der EU ist das Thema umstritten. Die Bundesregierung verweist etwa auf die noch geringe Zahl der Geimpften und darauf, dass noch unklar sei, ob Geimpfte andere Menschen dennoch mit dem Coronavirus infizieren können.

Weltweit wurden seit Pandemie-Beginn schon mehr als 100 Millionen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben am Dienstagabend ergab. Mehr als 2.151.000 Infizierte starben. 

In Peru wurde wegen steigender Infektionszahlen für rund die Hälfte der Einwohner ein Lockdown ab dem 31. Januar beschlossen. Auch in der Hauptstadt Lima dürfen nur notwendige Geschäfte, Apotheken und Banken geöffnet bleiben, wie Interimspräsident Francisco Sagasti am Dienstag (Ortszeit) in einer Fernsehansprache sagte.

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin verkündete angesichts sinkender Infektionszahlen hingegen eine Lockerung der Corona-Restriktionen. Ab sofort dürfen in Moskau Bars, Restaurants und Nachtclubs rund um die Uhr geöffnet sein, während sie bislang um 23.00 Uhr schließen mussten. Allerdings sollen weiter Abstandsregeln und andere Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden.

In Hongkong wurde Medienberichten zufolge nach einem sprunghaft Anstieg der Infektionszahlen das Viertel Yau Ma Tei abgeriegelt, ohne die Bewohner vorher zu benachrichtigen. Die chinesischen Behörden teilten derweil mit, dass sie Corona-Tests nun auch per Anal-Abstrich vornähmen, da bei dieser Methode das Virus länger nachweisbar sei. Es werde aber weiter größtenteils per Rachen- und Nasen-Abstrich getestet.

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