Die EU-Kommission ermittelt gegen den Lebensmittelkonzern Mondeléz wegen möglicher unrechtmäßiger Wettbewerbsbeschränkungen. Wie die Kommission am Donnerstag mitteilte, leitete sie ein Kartellverfahren gegen den US-Konzern ein. Dabei soll festgestellt werden, ob Mondeléz bei Schokolade, Keksen und Kaffee den grenzüberschreitenden Handel seiner Produkte in der EU behinderte und dadurch den nationalen Wettbewerb in einzelnen Mitgliedsstaaten einschränkte und Preise diktierte.
Mondeléz ist mit Marken wie Milka und Oreo einer der größten Süßwarenproduzenten in der Europäischen Union. Die EU-Wettbewerbshüter fürchten, dass der Konzern seinen Handelspartnern den Einkauf seiner Produkte in anderen EU-Staaten sowie den Verkauf dorthin untersagte oder bestimmte Händler erst gar nicht belieferte, „um die Einfuhren auf bestimmten Märkten zu beschränken“. Laut Kommission ist dieser sogenannte Parallelhandel in anderen Bereichen gängige Praxis in der Wirtschaftsunion.
Eine förmliche Prüfung soll nun zeigen, ob Mondeléz „den freien Wettbewerb auf den betreffenden Märkten durch die Behinderung von Handelsströmen eingeschränkt und auf diese Weise höhere Preise für die Verbraucher verursacht haben könnte“, wie die für Wettbewerb zuständige Kommissionsvize Margrethe Vestager sagte.