Von den als deutlich ansteckender eingestuften Varianten des Coronavirus sind in Deutschland bisher 150 Fälle nachgewiesen worden. Die erstmals in Großbritannien nachgewiesene Mutante B.1.1.7 sei bis bisher 120 Mal festgestellt worden, teilte das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mit – 18 Mal im vergangenen und 102 Mal in diesem Jahr.
Mit deutlichem Abstand folgt die mutmaßlich in Südafrika entstandene Variante B.1.351. Sie wurde hierzulande im vergangenen Jahr neun Mal und dieses Jahr 18 Mal nachgewiesen. Bei der zunächst in Brasilien aufgetauchten Mutante B.1.1.28 gab es den Angaben zufolge bisher lediglich drei Fälle, die alle in diesem Jahr entdeckt wurden. Die Daten geben demnach den Stand von Donnerstag wider.
In Deutschland wurde allerdings lange nur sehr vereinzelt nach den Corona-Mutanten gesucht. Seit eineinhalb Wochen gilt eine Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums, mit der die sogenannte Sequenzierung vorangetrieben werden soll.
Bei einer Zahl von mehr als 70.000 gemeldeten Neuinfektionen pro Woche werden demzufolge künftig fünf Prozent der Proben auf Mutationen untersucht. Sinkt die Zahl der Neuinfektionen unter diesen Wert, sollen zehn Prozent in den dafür vorgesehenen Laboratorien und Einrichtungen sequenziert werden.