Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) erwartet von dem für diesen Montag geplanten Impfgipfel von Bund und Ländern einen klaren Fahrplan für die Impfungen in Deutschland. „Impfen hat oberste Priorität“, sagte Scholz der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagausgabe). Dies müsse sich nun auch in einem Konzept niederschlagen.
„Es reicht als Planung nicht, dafür neben den Impfzentren irgendwann die Hausärzte einbeziehen zu wollen“, sagte der Vizekanzler. Das scheine ihm als Konzept zu sehr aus dem Ärmel geschüttelt zu sein.
Nach dem schleppenden Start der Corona-Impfungen in Deutschland kommen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder am Montagnachmittag zu einem Krisengipfel zusammen. An der Videokonferenz nehmen auch Vertreter der Impfstoff-Hersteller und der EU-Kommission teil.
Scholz betrachtet auch das von Bundeskanzlerin Merkel ausgegebene Ziel skeptisch, bis zum Ende des Sommers allen Bürgern ein Impfangebot zu machen. „Diese Zusage haben Kanzlerin und Gesundheitsminister gegeben. Wenn ich die aktuelle Debatte über Impfstofflieferungen verfolge und hochrechne, müssen wir uns sehr anstrengen“, antwortete Scholz auf die Frage, ob er Zweifel habe, dass das Ziel zu erreichen ist.