Rechtsradikaler Rapper in Österreich festgenommen

Österreichische Polizei
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Österreichische Behörden haben einen rechtsradikalen Rapper festgenommen, dessen Musik bei dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle 2019 verwendet wurde. Der Verdächtige sei auf Anweisung der Staatsanwaltschaft Wien verhaftet worden, teilte das Innenministerium am Dienstag mit. Ermittler hatten seit Jahren versucht, den Mann aufzuspüren, der unter dem Pseudonym „Mr. Bond“ seit 2016 rechtsradikale Musik verbreitete. 

Die Polizei durchsuchte die Wohnung des Mannes. Er wurde nach seiner Festnahme ins Gefängnis gebracht. Die Beamten beschlagnahmten ein Mischpult, Festplatten, Waffen, eine Reichskriegsflagge und andere NS-Devotionalien. Ihm wird die Herstellung und Verbreitung von NS-Gedankengut sowie Verhetzung vorgeworfen. 

Er soll unter anderem das rassistische Manifest des Attentäters von Christchurch, der beim Angriff auf eine Moschee 2019 in Neuseeland 51 Menschen tötete ins Deutsche übertragen haben. Eine Recherche der ARD mit der österreichischen Zeitung „Der Standard“ hatte im vergangenen September ergeben, dass der Rapper online seit Jahren zu terroristischen Angriffen aufgerufen hatte. Der Attentäter von Halle nutzte seine Musik in der Live-Übertragung seines Angriffs auf eine Synagoge 2019, bei dem zwei Menschen getötet wurden. 

„Der Kampf gegen Rechtsextremismus ist Teil unserer historischen Verantwortung“, sagte Österreichs Innenminister Karl Nehammer. 

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