Das Bundeskartellamt hat Bedenken an der geplanten Übernahme von bis zu 72 Standorten der Supermarktkette Real durch die Edeka-Gruppe geäußert. Bei 28 von 72 Standorten sieht die Bonner Wettbewerbsbehörde laut einer Mitteilung vom Mittwoch eine „drohende erhebliche Behinderung des wirksamen Wettbewerbs“ durch die Übernahme. Nach vorläufiger Einschätzung gebe es sowohl auf Verbraucherseite als auch für Lebensmittelhersteller und Lieferanten Bedenken.
Das Kartellamt habe Edeka und dem russischen Investor SCP seine vorläufige Einschätzung mitgeteilt und befinde sich nun mit den Unternehmen in Gesprächen. Zur Lösung der wettbewerblichen Bedenken habe SCP bereits angeboten, einen Teil der Real-Standorte an mittelständische Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel zu verkaufen. Eine abschließende Entscheidung soll am 22. März fallen.
Die Edeka-Gruppe ist laut Kartellamt mit einem Jahresumsatz von 55,7 Milliarden Euro der führende Anbieter im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Zu der Gruppe gehört auch der Discounter Netto. Im Dezember hatte das Kartellamt bereits dem Edeka-Konkurrenten Kaufland die Übernahme von bis zu 92 Standorten von Real erlaubt.