Der besonders von Rechten genutzte US-Onlinedienst Parler ist nach Unternehmensangaben wieder verfügbar. Bereits angemeldete Nutzer könnten die App wieder verwenden, teilte das Netzwerk am Montag mit. Neue Nutzer würden nächste Woche Zugang erhalten. Die Plattform war nach der Erstürmung des Kapitols in Washington durch militante Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump in die Kritik geraten. Kritiker warfen dem Netzwerk vor, Aufrufe zur Gewalt nicht schnell genug entfernt zu haben.
Apple und Google entfernten die Parler-App daraufhin aus ihren App-Stores. Der US-Internetriese Amazon löschte Parler von seinem Server. Der Onlinedienst kündigte im Anschluss an, sich einen neuen technischen Anbieter zu suchen. Wer nun der technische Dienstleister von Parler ist, teilte das Unternehmen am Montag nicht mit. Er lasse nicht zu, dass „Millionen von Amerikanern zum Schweigen gebracht werden“, erklärte Interims-Geschäftsführer Mark Meckler.
Parler war im Jahr 2018 gestartet und war zunächst eine Heimat für Rechtsextremisten. Seitdem aber Netzwerke wie Facebook und Twitter aktiv gegen Falschmeldungen sowie rassistische und gewaltverherrlichende Inhalte vorgehen, haben Plattformen wie Parler, Newsmax und Rumble massiven Zulauf bekommen. Unter anderem wichen Unterstützer Trumps, die dessen unbelegte Wahlbetrugsvorwürfe glauben, auf die Plattformen aus.