Corona-Impfkampagne in Australien gestartet

Symbolbild: Impfung
Symbolbild: Impfung

In Australien hat die Impfkampagne gegen das Coronavirus begonnen. In Fernsehbildern war zu sehen, wie am Montag in den Millionenmetropolen Sydney und Melbourne die ersten Spritzen mit dem Vakzin der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer an Mitarbeiter des Gesundheitswesens und von Quarantäne-Einrichtungen verabreicht wurden. 

Am Sonntag war bereits Premierminister Scott Morrison öffentlich geimpft worden – die Impfaktion mit dem Regierungschef sollte unterstreichen, dass der Impfstoff sicher ist. In Australien gibt es eine lautstarke Minderheit, die gegen die Impfungen wegen angeblicher Gesundheitsrisiken Front macht.

In dieser Woche sollen 60.000 Menschen in Australien geimpft werden. Zu der ersten Gruppe in der Impfreihenfolge gehören neben Mitarbeitern des Gesundheitswesens und von als Quarantänestationen genutzten Hotels auch Polizisten sowie die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Die Impfkampagne soll im Oktober abgeschlossen sein.

Die Proteste gegen die Impfungen hatten am Sonntag auch das Tennisturnier Australian Open in Melbourne erreicht. Bei der Siegerehrung für den Serben Novak Djokovic kamen laute Buhrufe aus dem Publikum, als die Vorsitzende des australischen Tennisverbands, Jayne Hrdlicka, die Hoffnung äußerte, dass mit den Impfungen die Beeinträchtigungen des Profisports beendet werden könnten.

Trotz der Proteste zeigen Umfragen, dass sich 80 Prozent der Australier gegen das Coronavirus impfen lassen wollen. Australien ist bislang vergleichsweise glimpflich durch die Pandemie gekommen. Unter den 25 Millionen Einwohnern des Landes wurden bisher rund 29.000 Infektions- und etwa 900 Todesfälle verzeichnet.

Die Behörden hatten nach Ausbruch der Pandemie rasch die Landesgrenzen geschlossen. Zudem wurden wiederholt rigorose Lockdowns innerhalb des Landes verhängt, so zuletzt ein kurzfristig angeordneter und dann nach wenigen Tagen wieder aufgehobener Lockdown in Melbourne.

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