In den deutschen Chefetagen wächst nach der Stimmungseintrübung im Januar wieder die Zuversicht. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Februar auf 92,4 Punkte, wie das Münchener Forschungsinstitut am Montag mitteilte. Die deutsche Wirtschaft zeige sich trotz Lockdowns robust, „vor allem wegen der starken Industriekonjunktur“, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Für den Geschäftsklimaindex befragt das Institut monatlich rund 9000 Unternehmen. Dabei werden sie gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate abzugeben. Im Januar war der Index gegenüber dem Vormonat von 92,2 auf revidiert 90,3 Punkte gesunken – ausgebremst worden war die Erholung der Wirtschaft nach Einschätzung der Ifo-Forscher dabei vor allem durch die zweite Coronawelle.
Im Februar fielen laut Ifo nun die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage positiver aus. Zudem seien die pessimistischen Stimmen mit Blick auf die kommenden Monate „deutlich weniger geworden“, erklärte Fuest.
Einen deutlichen Sprung nach oben machte der Index demnach im verarbeitenden Gewerbe und erreichte dem höchsten Wert seit November 2018. Auch im Dienstleistungssektor stieg der Geschäftsklimaindikator. „Schwierig“ bleibe die Situation indes für das Gastgewerbe, erläuterte Fuest. In der Tourismusbranche zeige sich hingegen „erstmals wieder vorsichtiger Optimismus mit Blick auf die Urlaubssaison“.
Auch im Handel stieg der Geschäftsklimaindex nach dem Einbruch im Vormonat etwas. Die Erwartungen seien zwar weiterhin pessimistisch, aber nicht mehr so stark wie im Vormonat. Die aktuelle Lage hingegen wurde von den Händlern angesichts von im Lockdown eingebrochenen Umsätzen schlechter eingeschätzt.
Im Bauhauptgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima laut Ifo-Institut ebenfalls – insbesondere wegen weniger pessimistischer Erwartungen. Die aktuelle Lage sei von den Baufirmen aber etwas schlechter beurteilt worden, „vor allem wegen des außergewöhnlich kalten Wetters“.