Saarländischer Ministerpräsident Hans fordert mehr Impfungen in Grenzregion

Tobias Hans - Bild: Staatskanzlei/JJ
Tobias Hans - Bild: Staatskanzlei/JJ

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, dass sein Bundesland wegen seiner Grenzlage mehr Impfstoff zugeteilt bekommt als andere Bundesländer. „Wir sollten in jenen deutschen Grenzregionen, in denen es Infektionseinträge aus den Nachbarstaaten gibt, das Impftempo nach oben fahren“, sagte Hans dem Magazin „Spiegel“. Dies solle beispielsweise auch für Grenzgebiete Bayerns und Sachsens gelten.

In dem an das Saarland grenzenden französischen Département Moselle ist die als besonders gefährlich geltende südafrikanische Virusmutation stark verbreitet. Gleiches gilt für das österreichische Bundesland Tirol. In Tschechien sind generell die Infektionszahlen sehr hoch. „Dort, wo hohe Ausbruchsherde sind, sollten wir mehr und gezielt impfen“, sagte dazu Hans. 

Der Saar-Ministerpräsident wandte sich zugleich gegen Forderungen, bei dem von Akzeptanzproblemen betroffenen Impfstoff Astrazeneca von der geltenden Prioritätenfolge abzuweichen. „Astrazeneca ist hochwirksam“, sagte der CDU-Politiker. Eine Auflösung der Impf-Reihenfolge würde zu einem „Impfchaos“ führen. Hans betonte, auch er selbst würde sich mit dem Impfstoff von Astrazeneca impfen lassen, „aber erst, wenn ich an der Reihe bin“.

Mit Blick auf die am Mittwoch anstehenden Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Krise wandte sich Hans gegen Forderungen nach weitreichenden Lockerungen. „Wir sollten restriktiv bleiben“, sagte er dem „Spiegel“. Es gebe bei den Infektionen bereits die dritte Welle, „das ist eine neue Pandemie in der Pandemie“.

Da zugleich die Impfkurve nur langsam ansteige, „müssen wir auch die Kurve der Neuinfektionen flachhalten“, mahnte der Ministerpräsident. Ohne Tests könne man „nur das ermöglichen, was absolut notwendig ist“.

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