Im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf hat am Donnerstag der Prozess gegen zwei mutmaßliche syrische Kriegsverbrecher begonnen. Dies bestätigte die Pressestelle des Gerichts. Die beiden Männer sollen nach früheren Angaben der Bundesanwaltschaft 2012 an der Hinrichtung eines Oberstleutnants der syrischen Armee beteiligt gewesen sein. Die Anklage legt ihnen gemeinschaftlichen Mord sowie Mitgliedschaft beziehungsweise Unterstützung einer Terrorvereinigung zur Last.
Die 43 und 35 Jahre alten Angeklagten sitzen seit ihrer Festnahme im Juli vergangenen Jahres in Untersuchungshaft und lebten zuletzt in Naumburg an der Saale und in Essen. Sie sollen am 10. Juli 2012 in Syrien mit weiteren Beteiligten den gefesselten und bereits durch schwere Misshandlungen gezeichneten Oberstleutnant der syrischen Armee zum Hinrichtungsort gebracht haben.
Mit einem Schnellfeuergewehr bewaffnet soll einer Angeklagten dort den Gefangenen bewacht und dessen Hinrichtung abgeschirmt haben. Der zweite Angeklagte filmte laut Anklage die Erschießung des Offiziers und stellte die Aufnahmen der Dschihadistenmiliz Dschabhat al-Nusra zu Propagandazwecken zur Verfügung.
Für den Prozess beraumte der Düsseldorfer Staatsschutzsenat zunächst 17 weitere Verhandlungstage bis Ende Mai an.