Im großen Cricket Ground von Sydney haben sich am Samstag tausende Menschen zur alljährlichen Gay Pride versammelt, die völlig ohne Corona-Sorgen über die Bühne ging. Wegen der Pandemie wurde die Parade für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen mit ihren 5000 Teilnehmern von der Innenstadt in das Stadion verlegt. Das Ereignis zog 36.000 Zuschauer an.
Die Anhänger der LGBTQ-Gemeinde verfolgten eine farbenfrohe und lautstarke Veranstaltung. Es sei „unglaublich, so viele Menschen völlig in Sicherheit bei einem Fest im Cricket Ground beisammen zu sehen“, sagte der Arzt Bushan Joshi.
Obwohl die Gay Pride mit Tänzen und Feuerwerk einherging, zeigten sich einige Teilnehmer unzufrieden, dass der traditionelle Rahmen der Innenstadt verlassen werden musste. Mehrere hundert Anhänger der LGBTQ-Bewegung veranstalteten sogar eine Kundgebung auf dem sonst üblichen Weg der Gay Pride durch die Stadt. Die Kundgebung auf der Straße gehöre zu den wichtigen Aspekten, weil sie für den Kampf der Bewegung für die Rechte dieser Minderheiten stehe, sagte Charlie Murphy, der Veranstalter dieses Zugs.
Zahlreiche Einwohner begaben sich zu Feiern in Bars und Pubs, denn schon seit 48 Stunden hatte es im gesamten Bundesstaat New South Wales keine einzige gemeldete Infektion mit dem Coronavirus gegeben. Die Einwohner von Sydney waren auch deshalb in Feierlaune, weil ihr Land im internationalen Vergleich im Umgang mit der Corona-Krise gut abschneidet. Seit Pandemie-Beginn wurden in dem Land mit 25 Millionen Einwohnern nur 29.000 Infektionen und gut 900 Todesfälle registriert.