UN-Generalsekretär António Guterres hat vor einer weltweiten Zunahme von Hungersnöten gewarnt. Ohne „sofortiges Handeln“ seien weltweit Millionen Menschen von „Hunger und Tod“ bedroht, sagte Guterres am Donnerstag dem UN-Sicherheitsrat. Gründe dafür seien der Klimawandel und die Corona-Pandemie. Derzeit stehen laut Guterres in rund 30 Ländern mehr als 30 Millionen Menschen kurz vor einer Hungersnot.
„Meine Botschaft ist eindeutig: Wenn Sie die Menschen nicht ernähren, verstärken Sie die Konflikte“, sagte Guterres bei der von den USA einberufenen Sondersitzung. „Hungersnot und Hunger sind keine Frage fehlender Lebensmittel mehr. Sie sind jetzt großteils vom Menschen geschaffen.“ Dabei seien Hungersnöte im 21. Jahrhundert vermeidbar, betonte Guterres.
Bereits Ende vergangenen Jahres seien weltweit mehr als 88 Millionen Menschen von heftigem Hunger infolge von „Konflikten und Instabilität“ betroffen gewesen. Dies bedeute eine Zunahme von 20 Prozent binnen eines Jahres. In diesem Jahr sei mit einem weiteren Anstieg in dieser Größenordnung zu rechnen. Guterres verwies dabei insbesondere auf die Lage in der Sahel-Zone, am Horn von Afrika, im Südsudan, im Jemen und in Afghanistan. Um gegenzusteuern, würden „dringend“ Hilfsgelder in Höhe von 5,5 Milliarden Dollar (4,6 Milliarden Euro) benötigt.