Neuer Prozess gegen britisch-iranische Staatsbürgerin nach Haftende im Iran

Gefängnis
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Eine Woche nach dem Ende ihrer fünfjährigen Haftstrafe hat im Iran ein neuer Prozess gegen die britisch-iranischen Staatsbürgerin Nazanin Zaghari-Ratcliffe begonnen. Die 42-Jährige musste sich am Sonntag wegen Propaganda-Vorwürfen vor einem Revolutionsgericht in Teheran verantworten, wie ihr Anwalt Hodschdschat Kermani mitteilte.

Zaghari-Ratcliffe war 2016 während eines privaten Aufenthalts im Iran festgenommen worden. Die iranischen Behörden warfen ihr vor, im Jahr 2009 an den Protesten gegen die Regierung teilgenommen zu haben. Ein Gericht verurteilte sie wegen Verschwörung zum Umsturz zu fünf Jahren Haft. Zaghari-Ratcliffe hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Die Mutter einer sechsjährigen Tochter saß die Haftstrafe zuerst im Gefängnis und zuletzt im Hausarrest bei ihren Eltern in Teheran ab. Am Sonntag vergangener Woche wurde der 42-Jährigen dann die elektronische Fußfessel abgenommen. Zu ihrer Familie nach Großbritannien konnte sie zunächst aber nicht zurückkehren. 

Nun steht Zaghari-Ratcliffe wegen „gegen das System gerichteter Propaganda“ erneut vor Gericht. Nach Angaben ihres Anwalts wird ihr zur Last gelegt, sich 2009 an einer Kundgebung vor der iranischen Botschaft in London beteiligt zu haben.

Kermani sagte, Zaghari-Ratcliffe habe an der Anhörung am Sonntag teilgenommen. Die Anhörung habe in einer „sehr ruhigen und guten Atmosphäre“ stattgefunden. Angesichts der von der Anklage vorgelegten Beweise und der Tatsache, dass seine Mandantin ihre vorherige Haftstrafe abgesessen habe, hoffe er auf einen Freispruch. Das Urteil werde jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt verkündet.

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