Die Berliner Polizei ordnet dem Bereich der Clankriminalität in der Hauptstadt derzeit 388 Menschen zu. Die Bekämpfung der Clankriminalität erfordere „Durchhaltevermögen, Professionalität, Sachkompetenz und eine gute Zusammenarbeit zwischen den Behörden“, erklärte der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) anlässlich der Veröffentlichung des Lageberichts Clankriminalität 2020 am Montag. Insgesamt wurden in dem Bereich laut Lagebericht im Jahr 2020 rund tausend Straftaten durch 291 Tatverdächtige begangen worden.
Schwerpunkte der Clankriminalität lagen demnach in den Bereichen Verkehr, Betäubungsmittel, Gewalt- und Eigentumskriminalität. Im Rahmen von insgesamt 240 polizeilichen Kontrolleinsätzen wurden laut Bericht im vergangenen Jahr 525 Objekte kontrolliert und 85 von den Behörden geschlossen.
Die Einziehung illegalen Vermögens führte demnach zu „einer nachhaltigen Schwächung krimineller Strukturen“, erklärte die Senatsverwaltung für Inneres. Die Ermittlungen richteten sich laut Innenverwaltung grundsätzlich gegen einzelne Straftäter oder Gruppierungen, nicht gegen Familien. „Wir nehmen niemanden in Sippenhaft, nur weil er oder sie Mitglied einer bestimmten Familie ist“, erklärte Geisel.
Bei den kriminellen Clanmitgliedern stelle die Polizei zwar eine zunehmende Verunsicherung fest, es handle sich bei der Bekämpfung der Clankriminalität aber um einen „Marathon“, erklärte Geisel. „Wir befinden uns immer noch am Anfang, haben jetzt aber unseren Laufrhythmus gefunden.“