In Frankreich sollen Minderjährige besser vor sexuellem Missbrauch und Inzest geschützt werden. Die Pariser Nationalversammlung stimmte in der Nacht zu Dienstag in erster Lesung für eine Gesetzesnovelle, die bei einer Vergewaltigung eines Kindes oder Jugendlichen bis zu 20 Jahre Haft für Täter vorsieht.
Der von der Regierung unterstützte Gesetzentwurf sieht zudem ein allgemeines Schutzalter von 15 Jahren vor; bei Fällen von Inzest soll es bei 18 Jahren liegen. Unter diesem Alter kann es juristisch keinen einvernehmlichen Sex geben. Bereits im Februar hatte sich das Parlament für ein solches Schutzalter ausgesprochen.
„Damit kann sich kein Erwachsener mehr auf die Einwilligung eines Minderjährigen berufen“, betonte Justizminister Eric Dupond-Moretti. Zuletzt hatte der Fall eines Franzosen für Empörung gesorgt, der nach angeblich „einvernehmlichem“ Sex mit einer Elfjährigen freigesprochen worden war.
Präsident Emmanuel Macron hatte Opfern sexuellen Missbrauchs einen besseren Schutz zugesagt. Anlass ist eine Serie von Missbrauchsvorwürfen gegen Prominente. Der Gesetzesvorschlag geht nun als nächstes in den Senat, aus dessen Reihen er auch kommt.