In Großbritannien hat am Sonntag die 22. Volkszählung in der Geschichte des Landes begonnen. Der Zensus erstreckt sich auf alle Landesteile mit Ausnahme Schottlands. Die Volkszählung in den britischen Provinzen findet alle zehn Jahre statt. Wegen der Corona-Pandemie wird sie in diesem Jahr weitgehend online abgehalten. Erstmals wird in diesem Jahr auch eine Frage zur Geschlechtsidentität gestellt.
Seit 1801 werden die Briten in der Volkszählung nach ihrem Geschlecht gefragt. Erstmals können Befragte ab 16 Jahren in diesem Jahr nun freiwillig angeben, ob das Geschlecht, mit dem sie sich identifizieren, mit dem im Geburtsregister eingetragenen Geschlecht übereinstimmt.
Um die Frage nach der Geschlechtsidentität hatte es im Vorfeld scharfe Debatten gegeben. Die Statistikbehörde ONS argumentierte, das Stellen der Frage ermögliche es erstmals zu messen, wie viele transidente Menschen es in Großbritannien gebe sowie Gleichstellungsprobleme abzubilden. Abgefragt werden in dem Zensus auch Informationen zu Bildung, Religion, der ethnischen Zugehörigkeit sowie zum Arbeitsleben und der Gesundheit.
Während die Behörden in England, Wales und Nordirland Zugangscodes für eine Online-Befragung an rund 90 Prozent aller Haushalte schickten, wurde die Volkszählung in Schottland wegen der Corona-Pandemie auf das kommende Jahr verschoben. Die gesamtbritischen Daten werden deshalb erst zu einem späteren Zeitpunkt zusammengeführt werden.