Der UN-Sicherheitsrat beschäftigt sich am Mittwoch mit der jüngsten Gewalt gegen friedliche Demonstranten in Myanmar. Die Sitzung hinter verschlossenen Türen finde auf Antrag Großbritanniens statt, verlautete am Montag aus Diplomatenkreisen in New York. Dabei werde zu Beginn ein Bericht zur Lage in dem südostasiatischen Land von der UN-Sondergesandten Christine Schraner Burgener erwartet.
Soldaten und Polizisten hatten am Samstag, dem Tag der Armee in Myanmar, nach UN-Angaben mindestens 107 Menschen getötet – darunter sieben Kinder. Örtliche Medien berichteten sogar von 114 Toten. Es war der bislang blutigste Tag der Proteste gegen die Militärherrschaft in Myanmar seit Anfang Februar. Weitere 13 Menschen wurden nach Angaben der myanmarischen Menschenrechtsorganisation AAAP am Sonntag getötet. Demnach stieg die Zahl der seit Beginn der Proteste getöteten Demonstranten auf 459.
Die Gewalteskalation sorgte international für Entsetzen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach von einem „Tag des Grauens und der Schande“, US-Präsident Joe Biden nannte die Tötung friedlicher Demonstranten „absolut skandalös“. Das britische Außenministerium empfahl seinen Bürgern in Myanmar am Montag, das Land so schnell wie möglich zu verlassen.