Männer gehen in Deutschland nach wie vor deutlich seltener zur Krebsvorsorge als Frauen. Nur zwölf Prozent nahmen im Jahr 2019 eine Früherkennungsuntersuchung auf Prostatakrebs wahr, wie aus einer am Dienstag vorgestellten Auswertung der Krankenkasse Barmer hervorging. Das entsprach rund 4,7 Millionen Männern. Im Vergleich dazu ließen sich rund 17 Millionen beziehungsweise 40 Prozent der Frauen auf Brust- und Gebärmutterhalskrebs untersuchen.
Aus der Auswertung ergaben sich deutliche regionale Unterschiede: Demnach nahmen Frauen in ostdeutschen Flächenländern deutlich häufiger Vorsorgeuntersuchungen wahr als im Saarland oder in Niedersachsen, wo die Raten mit 36,5 beziehungsweise 28,8 Prozent am niedrigsten ausfielen. Spitzenreiter bei der Krebsvorsorge waren demnach die Brandenburgerinnen, von denen 42,8 Prozent eine Früherkennung in Anspruch nahmen.
Bei den Männern wurde die Krebsvorsorge am häufigsten in Mecklenburg-Vorpommern genutzt, wo 13,8 Prozent aller Teilnehmer zur Krebsfrüherkennung gingen. Die Schlusslichter bildeten das Saarland mit 9,3 Prozent und Bayern mit 10,3 Prozent.
Nach Barmer-Angaben erkrankten in Deutschland jedes Jahr rund 500.000 Menschen an Krebs. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen unter anderem die Kosten für die Gebärmutterhalskrebsvorsorge für Frauen ab 20 Jahren und den Test auf Prostatakrebs für Männer ab 45 Jahren.