Erste Corona-Impfdosen im Jemen eingetroffen

Impfdosen - Bild: ira_lichi via Twenty20
Impfdosen - Bild: ira_lichi via Twenty20

Der vom Bürgerkrieg zerrüttete Jemen hat seine ersten Corona-Impfdosen erhalten. 360.000 Dosen des Vakzins des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca seien am Mittwoch im Land eingetroffen, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef mit. Die Lieferung erfolgte über die Covax-Initiative, die Corona-Impfstoffe an ärmere Länder verteilt. Im Laufe des Jahres soll der Jemen laut Unicef 1,9 Millionen Impfdosen erhalten.

Vergangene Woche hatte Jemens Corona-Ausschuss die Regierung aufgefordert, wegen steigender Fallzahlen den Notstand auszurufen und einen Teil-Lockdown zu verhängen. Auch die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen teilte einen Anstieg kritischer Covid-19-Fälle mit.

Offiziell wurden in dem 30-Millionen-Einwohner-Land bislang gut 4000 Corona-Infektionen sowie 863 Todesopfer registriert. Wegen weniger Tests ist aber von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. 

Die Gesundheitsversorgung im Jemen ist wegen des 2015 einsetzenden Bürgerkriegs ohnehin schlecht. Nach UN-Angaben steckt das Land in der schwersten humanitären Krise weltweit. 

Im Jemen kämpfen die von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und die schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht, gegeneinander. Zehntausende Menschen wurden getötet, Millionen Einwohner mussten flüchten.

Anzeige



Anzeige

Avatar-Foto
Über Redaktion | Nürnberger Blatt 45905 Artikel
Das Nürnberger Blatt ist eine unabhängige, digitale Nachrichtenplattform mit Sitz in Nürnberg. Unsere Redaktion berichtet fundiert, verständlich und aktuell über das Geschehen in der Region, in Deutschland und der Welt. Wir verbinden klassisches journalistisches Handwerk mit modernen Erzählformen – klar, zuverlässig und nah an den Menschen.