Zum ersten Mal seit vier Jahrzehnten ist auf der Karibik-Insel St. Vincent und die Grenadinen der Vulkan La Soufrière wieder ausgebrochen. Nach Angaben des örtlichen Katastrophenschutzes stiegen bei der heftigen Eruption am Freitagmorgen (14.41 Uhr MESZ) 6000 Meter hohe Aschewolken in den Himmel, die bis in den Süden der Insel reichten.
In Erwartung des Ausbruchs hatte Regierungschef Ralph Gonsalves am Donnerstagabend die Insel mit ihren mehr als 100.000 Einwohnern in höchste Alarmbereitschaft versetzt und umfangreiche Evakuierungen angeordnet. Kreuzfahrtschiffe wurden umgelenkt, um die Menschen in Sicherheit zu bringen. Allein in der größten Gefahrenzone leben 16.000 Menschen.
Der im Norden der Insel gelegene Vulkan war davor zum letzten Mal 1979 ausgebrochen. Bei seinem bislang heftigsten Ausbruch im Jahr 1902 waren mehr als tausend Menschen ums Leben gekommen. La Soufrière ist der höchste Berg der Insel.
Der Karibik-Staat besteht aus der Hauptinsel St. Vincent und den 31 kleinen Grenadinen-Inseln. Früher gehörte das Gebiet zum britischen Kolonialreich.