Russland hat am Montag die Ausweisung eines italienischen Diplomaten aus Moskau angekündigt. Der Schritt erfolge als Reaktion auf Roms „unfreundliches und ungerechtfertigtes Vorgehen“ bei der Ausweisung von zwei russischen Diplomaten Ende März, erklärte das Außenministerium in Moskau. Der italienische Marine-Attaché müsse das Land innerhalb von 24 Stunden verlassen.
Rom kritisierte die Ankündigung aus Moskau scharf. „Wir halten die Entscheidung für unbegründet und ungerecht, weil sie eine Vergeltung für eine legitime Maßnahme der italienischen Behörden“ sei, erklärte das italienische Außenministerium. Rom hatte die zwei russischen Diplomaten Ende März ausgewiesen, nachdem ein Offizier der italienischen Marine dabei erwischt worden war, wie er „geheime“ Dokumente gegen Geld an einen russischen Militärangehörigen übergab.
Rumänien kündigte seinerseits am Montag die Ausweisung eines russischen Diplomaten an – aus Solidarität mit der Regierung in Prag. Vor dem Hintergrund von Spionage-Vorwürfen gegen Moskau hatten zuvor bereits die baltischen Staaten russische Diplomaten ausgewiesen. Prag wirft dem russischen Geheimdienst eine Verwicklung in die Explosion eines tschechischen Munitionslagers im Jahr 2014 vor.
Die Vorwürfe lösten eine diplomatische Krise zwischen Prag und Moskau aus. Tschechien verwies 18 russische Diplomaten des Landes, woraufhin Russland seinerseits mit der Ausweisung von 20 tschechischen Botschaftsmitarbeitern reagierte.