Neujahrsgruß des Nürnberger Oberbürgermeisters Maly

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Altstadtpanorama Nürnberg mit Kaiserburg - Bild: Uwe Niklas

Liebe Nürnbergerinnen und Nürnberger,

Neujahrsgruß. Das ist immer die Zeit, sich zu fragen, wie es uns geht und was wir erwarten können. Ich glaube, es geht uns besser, als wir manchmal wahrhaben wollen. Die Wirtschaft ist seit der Finanzkrise im Höhenflug. Auch wenn da und dort wieder von Eintrübungen die Rede ist: Der ifo-Geschäftsklimaindex ist in den beiden vergangenen Monaten wieder gestiegen. Und in Nürnberg haben wir mit 4,8 Prozent zum ersten Mal seit 40 Jahren bei der Arbeitslosenquote wieder eine Vier vor dem Komma. Also keine schlechten Voraussetzungen in ökonomischer Sicht, sich aufs nächste Jahr zu freuen.

Politisch ist es vielleicht ein bisschen schwieriger. Wenn man auf die Welt schaut, meint man manchmal, sie nicht mehr verstehen zu können. Vieles von dem, was sich viele erhoffen, nämlich dass die Welt friedlicher wird, dass man enger zusammenrückt und solidarischer ist, geht eher in die andere Richtung. Umso wichtiger ist es, dass wir in Deutschland und Europa unsere Rolle spielen, den Multilateralismus, also auch andere Interessen gelten lassen, in den Mittelpunkt unserer Politik zu stellen.

Auch in unserem Nürnberg hat sich manches verändert. Die Stadt wächst weiter, auch wenn das kein politisches Ziel ist. Aber es ist die Folge der hohen Attraktivität der Stadt. Trotzdem macht das Wachstum auch Kopfzerbrechen. Wir brauchen zusätzliche Kindergartenplätze, Schulen, mehr Wohnungen und mehr Grün, damit die Menschen sich erholen können. Und wir müssen uns alle anstrengen, damit wir den zusätzlichen Verkehr auch besser bewältigen können. Darum ringen wir.

Wir haben vor einigen Wochen mit einem Volumen von über 1,2 Milliarden Euro das größte Investitionspaket aller Zeiten für diese Stadt – für die Infrastruktur, für das Management der wachsenden Stadt – verabschiedet. Dabei sind allein 78 Maßnahmen in den Schulen und 58 im Bereich Kinderbetreuung. 217 Millionen Euro fließen in den Öffentlichen Personennahverkehr. Wir haben unseren Klimafahrplan fortgeschrieben. Mit dem Masterplan Freiraum erhalten wir nicht nur Grünflächen und Parks, sondern schaffen auch neue. So entwickeln wir Nürnberg als lebenswerte Stadt weiter. Seit 12. Dezember wissen wir, dass wir in der Bewerbung um den Titel der europäischen Kulturhauptstadt 2025 eine Runde weiter sind. Wir werden im kommenden Jahr alles daransetzen, um die Auszeichnung zu erringen.
In einer aktuellen Umfrage haben 97 Prozent der Nürnbergerinnen und Nürnberger gesagt, dass sie gerne hier leben. Das ist einer der höchsten Werte, der in ganz Deutschland gemessen wird. Das soll auch so bleiben. Mich freut das sehr, weil ich ja auch gerne in dieser Stadt zuhause bin.

Am 15. März 2020 sind in unserer Stadt und in ganz Bayern Kommunalwahlen und Oberbürgermeisterwahlen. Ich bitte Sie sehr herzlich, von Ihrem demokratischen Recht Gebrauch zu machen. Gehen Sie wählen, stärken Sie die Demokratie und stärken Sie mit Ihrer Auswahl die Demokraten in der Demokratie. Ich habe mich entschlossen, nach 18 Jahren als Oberbürgermeister nicht mehr anzutreten. Es war mir immer eine Ehre, für Sie und die Stadt Nürnberg zu arbeiten.

Ich wünsche Ihnen Glück, Gesundheit und Optimismus. Alles andere kommt von selbst. Machen Sie es gut und ein gutes neues Jahr!

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