Das Ölkartell OPEC und seine zehn Partnerländer haben sich unter Vorbehalt auf eine deutliche Drosselung der Fördermengen für Erdöl geeinigt. Nach langwierigen Verhandlungen peilen die Nationen jetzt eine Reduzierung um zehn Millionen Barrel pro Tag für Mai und Juni an.
Diese entspräche rund zehn Prozent der weltweiten Produktion vor Beginn der Corona-Krise. Nach anfänglichem Zögern stimmte auch Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador der Reduzierung zu. Allerdings nicht in der von der OPEC angestrebten Menge. Obrador einigte sich deshalb nach eigenen Angaben mit US-Präsident Donald Trump, auf eine Kompensation des Rückgangs durch entsprechend geringere US-Fördermengen.
Fraglich ist jetzt, ob alle 13 OPEC-Mitgliedsstaaten den mexikanischen Sonderweg mittragen werden. Die Organisation befürchtet einen massiven Rückgang der Nachfrage nach Rohöl von mindestens sechs Millionen Barrel im laufenden Jahr. Im nächsten Jahr wird mit einem Rückgang von zwölf Millionen gerechnet.