Die EU-Kommission will in der Corona-Krise bei der Einfuhr von medizinischer Ausrüstung aus Nicht-EU-Ländern vorläufig die Steuern und Abgaben streichen. „Jetzt müsse man pragmatisch handeln“, sagte die EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen.
„Wir brauchen sehr viel Ausrüstung! Das kann unter Umständen eine Menge Kosten. Deshalb haben wir heute beschlossen, dass für eine bestimmte Zeit, Steuern auf die Einfuhr von medizinischen Geräten und Ausrüstungen aus Ländern außerhalb der Europäischen Union, ausgesetzt werden“, so von der Leyen weiter.
Die EU-Staaten arbeiten derzeit an einer gemeinsamen Erklärung Sanktionen aus humanitären Gründen zu lockern. In einer Videokonferenz der EU-Außenminister sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, dass eine Ausbreitung des Coronavirus in Afrika verheerende Folgen hätte.
„Wenn wir das Problem in Afrika nicht lösen, dann werden wir es auch nicht in Europa lösen. Afrika ist für uns sehr wichtig. Sie sind unsere Nachbarn. Die Pandemie könnte dort sehr schnell außer Kontrolle geraten.“, so Borrell bei einer Pressekonferenz.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) appelliert an alle Regierungen in der Corona-Krise auch Flüchtlingen, Migranten, Obdachlosen und Menschen ohne Krankenversicherung, Zugang zu medizinischen Diensten zu geben.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte: „Alle Länder sollten finanzielle Barrieren abbauen. Wenn Menschen sich erst spät oder gar nicht in medizinische Behandlung begeben, weil sie es sich nicht leisten können, ist das nicht nur schädlich für sie selbst, dass macht es auch schwieriger die „Covid-19″-Pandemie unter Kontrolle zu bringen und bringt die Gesellschaft in Gefahr.“