New Yorker Polizist von Justiz wegen Würgegriffs beschuldigt

Symbolbild: Polizeiwagen des "NYPD"

In New York ist erstmals ein Polizist von der Justiz wegen eines Würgegriffs formell beschuldigt worden. Der 39-jährige Beamte David Afanador habe sich nach dem Vorfall bei der Festnahme eines Schwarzen selbst gestellt und müsse sich wegen Strangulierung und versuchter Strangulierung vor Gericht verantworten, teilte die Polizei der US-Metropole am Donnerstag mit. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu sieben Jahre Haft.

Die Anklagepunkte lassen darauf schließen, dass der 35-jährige Afroamerikaner Ricky Bellevue bei der Festnahme im Stadtbezirk Queens kurzzeitig ohnmächtig geworden war. Videoaufnahmen des Vorfalls hatten bereits darauf hingedeutet.

Afanador war bereits am Sonntag vom Dienst suspendiert worden, nachdem das Handy-Video bekannt geworden war. Darauf ist zu sehen, wie der Hispanoamerikaner den Schwarzen bei der Festnahme an der Uferpromenade am Rockaway Beach im Würgegriff hält. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war die Polizei gerufen worden, weil jemand Passanten angeschrien hatte.

Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in der Stadt Minneapolis hatte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo erst vor kurzem eine Reihe von Maßnahmen gegen Polizeigewalt in Kraft gesetzt. Unter anderem wurde Polizisten der Würgegriff untersagt.

Würgegriffe sind bei der New Yorker Polizei eigentlich schon seit 1993 verboten, sie wurden aber weiter angewendet. 2014 war der Afroamerikaner Eric Garner in New York gestorben, als ein Polizist ihn bei seiner Festnahme in den Würgegriff genommen hatte.

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