Cem Özdemir: AfD hat gesellschaftlichen Nährboden für Antisemitismus bereitet

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Cem Özdemir - Bild: Sven Mandel / CC BY-SA

Der Grünen-Politiker Cem Özdemir hat der AfD vorgeworfen, die antisemitische Stimmung in Deutschland befeuert zu haben, die zu Taten wie dem Anschlag auf die Synagoge in Halle geführt hat. Zwar habe der Attentäter von Halle alleine „geschossen und getötet“, sagte Özdemir der „Rhein-Neckar-Zeitung“. Als „quasi parlamentarischer Arm des Hasses und des Fanatismus“ habe die AfD aber den gesellschaftlichen Nährboden für Antisemitismus und Rassismus „mit bereitet“. 

Özdemir beobachtet in Magdeburg den Prozess gegen den Halle-Attentäter Stephan B. Es gehe ihm in erster Linie um Solidarität mit den Opfern und deren Angehörigen, sagte Özdemir der „Rhein-Neckar-Zeitung“. Zugleich wolle er wissen, „wie der Attentäter sich so radikalisieren und zum Mörder werden konnte“. 

Über rechte Radikalisierung in der Gesellschaft „müssen wir dringend mehr wissen“, forderte Özdemir. „Schließlich sind da draußen wahrscheinlich noch einige Fanatiker vor ihren Computern im Internet und berauschen sich an Gewaltfantasien, ihrem Frauenhass und dem extremen Rassismus“.

Stephan B. ist in dem Verfahren unter anderem wegen zweifachen Mordes und mehrfachen Mordversuchs angeklagt. Er soll am 9. Oktober vergangenen Jahres während der Feierlichkeiten zum jüdischen Feiertag Jom Kippur versucht haben, bewaffnet in die Synagoge in Halle einzudringen.

Als ihm dies nicht gelang, erschoss B. den Ermittlungen zufolge auf offener Straße eine Frau, drang in einen Dönerimbiss ein und tötete dort einen Mann. Auf seiner Flucht verletzte er zwei weitere Menschen schwer. Die Ermittler gehen davon aus, dass B. aus antisemitischen und rassistischen Motiven handelte. 

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