Corona: Experten-Bericht enthüllt deutliche „Übersterblichkeit“ in Südafrika

Symbolbild: Corona-Test positiv
Symbolbild: Corona-Test positiv

Trotz steigender Zahlen bei den Corona-Infektions- und Todesfällen weist Südafrika offiziell eine vergleichsweise niedrige Sterblichkeitsrate auf. Nach einem Bericht zur sogenannten Übersterblichkeit dürfte die Zahl der Covid-19-Todesopfer in Wirklichkeit aber viel höher sein als offiziell gemeldet. Demnach starben in den vergangenen Wochen deutlich mehr Menschen eines natürlichen Todes als in den Jahren davor.   

Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des unabhängigen Medizinischen Forschungsrats (SAMRC) stieg die Zahl der zusätzlichen Todesfälle „in den vergangenen Wochen unaufhörlich“ an. In der zweiten Juliwoche seien bereits 59 Prozent mehr Todesfälle registriert worden, als „aufgrund früherer Daten zu erwarten gewesen wäre“, heißt es in dem Bericht. 

Seine Autorin Debbie Bradshaw erklärte, die wöchentlichen Meldungen der Toten hätten „eine gewaltige Differenz zwischen den offiziell bestätigten Covid-Toten und überzähligen Todesfällen enthüllt“. 

Mit insgesamt 395.000 Infektions- und über 5900 Todesfällen ist Südafrika das am schwersten von der Pandemie in Afrika betroffene Land. Am Mittwoch meldete das Gesundheitsministerium eine Rekordzahl von 572 neuen Toten. Dennoch blieb die Sterberate den Angaben zufolge mit 1,5 Prozent vergleichsweise niedrig.

Seit Jahrzehnten verfolge ihr Rat die Sterblichkeit in Südafrika, erklärte SAMRC-Chefin Glenda Gray. Mit diesem System habe er nun die mit Corona zusammenhängende Übersterblichkeit ermittelt. Die zusätzlichen Opfer können demnach direkt an Covid-19 gestorben sein oder an anderen Krankheiten, weil die Gesundheitsdienste mit dem Kampf gegen das Coronavirus vollauf beschäftigt seien.

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