Corona: Spaniens Regierungschef kritisiert britische Quarantäne-Anordnung

Symbolbild: Stay Home
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Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat die britische Quarantäne-Anordnung für aus Spanien heimkehrende Urlauber heftig kritisiert. Die bei britischen Urlaubern beliebten spanischen Regionen wie die Balearen, die Kanarischen Inseln oder die Regionen Valencia und Andalusien hätten derzeit niedrigere Raten von Infektionen mit dem Coronavirus als Großbritannien, sagte Sánchez am Montag im Fernsehsender Telecinco. Deswegen sei die britische Maßnahme „unpassend“.

Der spanische Regierungschef hob hervor, dass die Verteilung der Infektionsfälle in seinem Land aktuell sehr unterschiedlich sei. Rund zwei Drittel der neuen Fälle konzentrierten sich auf die beiden nordöstlichen Regionen Aragón und Katalonien. Im Großteil des spanischen Territoriums sei die Pandemie unter Kontrolle.  

Die britische Regierung hat Spanien von der Liste derjenigen Länder gestrichen, aus denen eine Einreise ohne Quarantäne-Auflagen möglich ist. Aus Spanien kommende Reisende müssen sich deshalb laut Beschluss der Regierung ab kommenden Sonntag für zwei Wochen in die Isolation begeben. 

Sánchez teilte mit, dass seine Regierung mit London darüber verhandele, dass die Quarantäne-Maßnahme revidiert werde. Spanien wolle mit Großbritannien weiterhin im Umgang mit der Pandemie zusammenarbeiten, betonte der Ministerpräsident.

Seit Ende Juni in Spanien der Ausnahmezustand und damit die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit aufgehoben worden waren, hat die Zahl der Coronavirus-Herde wieder zugenommen. Derzeit gibt es nach Angaben des Zentrums für gesundheitliche Notdienste 361 solcher Herde im Land mit insgesamt etwa 4100 Infektionsfällen.

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