Durcheinander: Airlines beklagen „Flickenteppich“ bei Einreiseverboten für Drittstaaten in EU

Symbolbild: Flugzeuge auf dem Nürnberger Vorfeld - Foto: Flughafen Nürnberg
Symbolbild: Flugzeuge auf dem Nürnberger Vorfeld - Foto: Flughafen Nürnberg

Der Luftfahrtsektor hat eine Vielzahl unterschiedlicher Regeln der EU-Länder für die Einreise aus Drittstaaten beklagt. In der EU gebe es momentan einen „Flickenteppich von Reisebeschränkungen und Grenzkontrollen“, erklärten die Airlineverbände Airlines for Europe und ACI Europe am Mittwochabend. „Infolgedessen gibt es sehr wenig Klarheit und erhebliche Unsicherheit darüber, welche Bürger wohin reisen können.“

Die EU-Länder hatten sich Ende Juni auf eine Liste von 15 Drittstaaten geeinigt, für die ab Juli die wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreiseverbote aufgehoben werden können. Die Verhandlungen dazu hatten mehrere Tage gedauert. Der gemeinsam beschlossenen Empfehlung folgten die Länder dann aber auf sehr unterschiedliche Weise.

Deutschland etwa erlaubte die Einreise aus elf der 15 Länder mit zusätzlichen Bedingungen für Japan, China und Südkorea. Belgien hingegen hält seine Grenzen für Reisende aus Drittstaaten weiter geschlossen. Ungarn öffnete lediglich seine Grenze zu Serbien. Griechenland wiederum erlaubte Menschen aus Serbien zunächst die Einreise, nahm dies aber wenige Tage später unter Verweis auf die Lage in dem Balkan-Land aber wieder zurück.

„Die EU-Länder halten sich nicht an ihren eigens beschlossenen Plan“, beklagte der Vorsitzende von ACI Europe, Olivier Jankovec. „Wir können es uns nicht leisten, die Situation so chaotisch zu beenden, wie wir sie begonnen haben.“

Das unterschiedliche Vorgehen der Länder sei auch nicht konsequent, merkten die Fluggesellschaften an: So könne etwa ein japanischer Tourist nach Warschau fliegen und dann innerhalb des Schengenraums ohne Kontrollen weiterreisen. In dieser „kritischen Phase der Wiederöffnung“ sollten die Regierungen „die Politik sein lassen“ und stattdessen dem eigens festgelegten wissenschaftlich fundierten Ansatz folgen.

Die EU hatte wegen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus im März für nicht unbedingt notwendige Besuche in der EU entschieden, die Einreise zu untersagen. Gemäß der Empfehlung des Rats der Mitgliedstaaten ist die Einreise folgenden Ländern nun wieder möglich: Algerien, Australien, China, Kanada, Georgien, Japan, Montenegro, Marokko, Neuseeland, Ruanda, Serbien, Südkorea, Thailand, Tunesien und Uruguay. Die Liste soll alle zwei Wochen aktualisiert werden.

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