SPD-Chefin Saskia Esken hat kurz vor dem Ende der Sommerferien in mehreren Bundesländern zu mehr Realismus angesichts der Corona-Krise aufgerufen. „Wir sollten nicht der Illusion erliegen, dass die Schulen zu einem Regelbetrieb zurückkehren können, wie er vor Corona üblich war“, sagte Esken dem Portal „Zeit Online“ laut Mitteilung vom Freitag. Nötig seien Hygienekonzepte und Kontaktbeschränkungen, „die in der Pause und in den Schulbussen eingehalten werden“.
„Das wird nicht einfach“, fügte die Parteichefin hinzu. Sie plädierte für eine Art Projektunterricht in kleineren Gruppen. „Zwei Wochen Projektunterricht mit den Lehrkräften für Geschichte und Politik, dann kommen für zwei Wochen die Naturwissenschaften zu einem Projekt zusammen“, schlug Esken beispielhaft vor.
Auch Grünen-Chef Robert Habeck forderte die Bundesländer dazu auf, alles daran zu setzen, „dass sich an den Schulen das Chaos der letzten Monate nicht wiederholt“. Dafür brauche es Flexibilität und kreative Lösungen, sagte er dem Portal „T-Online“.
Der Präsident des Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, bekräftigte ebenfalls seine Sorge bezüglich des Schulbeginns. Beispielsweise scheitere gute Durchlüftung teilweise daran, dass Fenster nicht richtig geöffnet werden könnten. Auch könnten Lerngruppen im Oberstufenkurssystem nicht isoliert werden, sagte er im Deutschlandfunk.
Am Montag fängt in Mecklenburg-Vorpommern das neue Schuljahr an. Darauf folgen unter anderem Berlin, Brandenburg und Hamburg. Alle Bundesländer streben an, nach den Ferien in den Regelbetrieb überzugehen, nachdem es im Frühjahr wegen der Pandemie zu Schulschließungen und chaotischen Zuständen gekommen war.