Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat seine Partei vor der Wiederholung alter Fehler bei der Benennung eines Kanzlerkandidaten gewarnt. „Bei den letzten Wahlkämpfen war oft schon die Nominierung des Kandidaten der Anfang vom Ende“, sagte Maas der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ und dem Bonner „General-Anzeiger“ vom Montag. Eine Debatte über den Kandidaten zum jetzigen Zeitpunkt mitten in der Corona-Pandemie wäre „die falsche Debatte zum falschen Zeitpunkt“, warnte er.
Zugleich ließ Maas eine Präferenz für Bundesfinanzminister Olaf Scholz als SPD-Kanzlerkandidaten erkennen. „Wir haben einen klasse Vizekanzler“, sagte der Außenminister. „Es gibt viele, die ihm zutrauen, kanzlertauglich zu sein. Ich auch.“ Auf die Benennung eines eigenen Kanzlerkandidaten dürfe die SPD trotz ihrer gegenwärtigen Schwäche in den Umfragen nicht verzichten – „es nicht zu tun, käme einer Selbstverzwergung gleich“, sagte Maas.