Missbrauchsbeauftragter fordert Schutzkonzept an Schulen gegen sexuelle Gewalt

Symbolbild: Kindesmissbrauch
Symbolbild: Kindesmissbrauch

Angesichts einer Reihe von Missbrauchsskandalen hat sich der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, dafür ausgesprochen, dass jedes Bundesland ein schulisches Schutzkonzept gegen sexuelle Gewalt entwickelt. „Jeder Bildungssenator, jede Bildungssenatorin weiß, dass ein schulisches Schutzkonzept ein zentraler Baustein dafür ist, dass man unter den Mädchen und Jungen Opfer von Missbrauch erkennt“, sagte Rörig dem „Tagesspiegel am Sonntag“. Bisher sei ein solches Konzept nur in Mecklenburg-Vorpommern verpflichtend.

Zudem sei es dringend erforderlich, dass alle Länder die personelle und technische Ausstattung ihrer Ermittlungsbehörden beim Thema Missbrauch überprüfen. „Niemand sollte glauben, dass die in Nordrhein-Westfalen zuletzt aufgedeckten Fälle ein Landesproblem sind“, sagte Rörig.

Allein in den vergangenen eineinhalb Jahren hatten Ermittler mehrere schwere Missbrauchsserien an Kindern aufgedeckt. So waren auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde jahrelang zahlreiche Kinder missbraucht worden. Zuletzt kam die nordrhein-westfälische Polizei nach Missbrauchstaten in Bergisch Gladbach und in Münster Pädophilennetzwerken auf die Spur. Die Straftaten und ihr Ausmaß lösten bundesweit Entsetzen aus.

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