Prozess im Dopingskandal um Erfurter Arzt beginnt im September in München

Innenansicht des Münchner Justizpalast

In einem der größten deutschen Dopingskandale beginnt im September in München der Prozess gegen den Erfurter Arzt Mark S. und drei Mitangeklagte. Wie das Oberlandesgericht München am Donnerstag mitteilte, ließ das Gericht die Anklage der Staatsanwaltschaft wegen Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz und gegen das Antidopinggesetz zur Hauptverhandlung zu. Der Prozess beginnt demnach am 16. September, zunächst wurden 26 Verhandlungstermine bestimmt. 

Der Skandal war während der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft 2019 bekannt gekommen. Damals wurden mehrere Sportler beim Doping erwischt und Mark S. in der Folge festgenommen.

Der Mediziner soll spätestens ab Ende 2011 von Erfurt aus weltweit insbesondere im Rad- und Wintersport systematisches Blutdoping betrieben haben. Er soll neben dem Blutdoping auch Sportlern Wachstumshormone verabreicht haben. Dabei soll er ausgefeilte Behandlungspläne aufgestellt haben, durch die bei den regelmäßigen Dopingkontrollen die verbotenen Substanzen nicht nachgewiesen werden konnten.

Spätestens ab dem Jahr 2014 soll sich der Arzt einen Helferkreis aufgebaut haben. Im Jahr 2017 soll er dann das Leben einer Sportlerin mit der Gabe eines neuartigen Präparats in Gefahr gebracht haben. Laut Anklage erzählte er der Frau, dass das Präparat ungefährlich sei. Tatsächlich habe er aber keine Informationen über mögliche Nebenwirkungen gehabt. Die Frau habe eine halbe Stunde nach der Gabe des Präparats deutliche Nebenwirkungen gezeigt, die aber keine bleibenden Schäden zur Folge hatten.

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