Bushido berichtet in Prozess gegen Clanchef und Ex-Geschäftspartner über Werdegang

Justitia (über izzet ugutmen / shutterstock.com)
Justitia (über izzet ugutmen / shutterstock.com)

Im Prozess gegen einen Berliner Clanchef und ehemaligen Geschäftspartner von Bushido hat der Rapper am Mittwoch seine Zeugenaussage mit einer Schilderung seiner Musikkarriere begonnen. Der 41-Jährige schilderte am ersten von mehreren geplanten Vernehmungstagen vor dem Berliner Landgericht die Anfänge seiner Laufbahn. Der Clanchef Arafat A.-C. und drei seiner Brüder stehen unter anderem wegen Nötigung und Körperverletzung vor Gericht, Bushido als mutmaßliches Opfer tritt als Nebenkläger auf.

Der Musiker berichtete davon, wie er in den 90er Jahren mit Aufnahmen in einem improvisierten Heimstudio in seinem Kinderzimmer in Berlin angefangen hatte, wobei er schon damals mehrere zwischenzeitlich ebenfalls berühmt gewordene Musiker wie Fler, Sido und Frauenarzt kennenlernte. Zwar habe er sich damals eigentlich noch in seiner Lehre zum Maler und Lackierer befunden. Doch „Liebe zur Musik wurde immer größer“, wie er erzählte. Demnach gab er von seinen ersten Einnahmen einen großen Teil an seine Mutter ab, bei der er noch wohnte.

Anfang der 2000er Jahre band er sich vertraglich an die damals neugegründete Plattenfirma Aggro Berlin. „Das war für mich ein Riesending“, sagte er. Er wollte demnach „unbedingt dazugehören“. „Das war für mich der absolute Traum.“ Die Geschäftsbeziehung wurde allerdings nach wenigen Jahren wegen Streitigkeiten wieder aufgelöst. Nach Bushidos Angaben gab es eine Auseinandersetzung über die Rechte seines Albums „King of Kingz“.

In weiteren Vernehmungen soll es dann um Bushidos Verbindungen zur Familie A.-C. gehen. Denn der Prozess vor dem Berliner Landgericht betrifft einen späteren Zeitraum: Bushido erklärte 2017 die Auflösung der privaten und beruflichen Beziehungen zum inzwischen 44-jährigen Arafat A.-C., woraufhin dieser laut Anklage Bushido dazu bringen wollte, ihm eine Immobilie für mehr als eine Million Euro zu verkaufen. Bei zwei späteren Treffen soll er Bushido in einem Büroraum empfangen und die Tür abgesperrt haben, so dass der Rapper nicht gehen konnte.

Bei einem Treffen im Januar 2018 etwa mit seinen Brüdern Yasser und Nasser schloss Arafat A.-C. Bushido demnach wieder ein und ließ in viereinhalb Stunden nicht gehen. Ebenfalls bei diesem Treffen soll Arafat A.-C. Bushido eine Wasserflasche an den Kopf geworfen und mit einem Stuhl nach ihm geschlagen haben.

Auch nachdem Bushido seinem ehemaligen Geschäftspartner demnach bis zu zweieinhalb Millionen Euro und eine Beteiligung an seinem Musikgeschäft angeboten habe, lehnte dieser den Vorwürfen zufolge ab. Für den Prozess mit starken Sicherheitsvorkehrungen sind mehr als 20 Termine bis Ende November vorgesehen.

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