CDU diskutiert über Verschiebung des Parteitags wegen Corona-Pandemie

CDU-Parteizentrale in Berlin - Bild: Egg / Shutterstock.com
CDU-Parteizentrale in Berlin - Bild: Egg / Shutterstock.com

Angesichts der Corona-Pandemie diskutiert die CDU über eine Verschiebung des für Dezember geplanten Bundesparteitags. Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer hält eine Verschiebung im Falle einer zweiten großen Pandemiewelle für denkbar, wie sie der „Welt am Sonntag“ sagte. Norbert Röttgen, einer der Bewerber um den CDU-Vorsitz, drängt dagegen auf die Klärung aller innerparteilichen Personalfragen noch in diesem Jahr und nannte eine mögliche Verschiebung des Parteitags „fatal“.

Nach Angaben von Kramp-Karrenbauer plant die Parteiführung wegen der Corona-Krise bereits eine Verkürzung des Parteitags. „Es könnte sogar sein, dass wir aufgrund der Corona-Lage den Parteitag auf die reinen Vorstandswahlen beschränken“, sagte sie der „WamS“. Im „schlimmsten Fall einer zweiten großen Pandemiewelle“ bleibe der Vorstand geschäftsführend so lange im Amt, „bis der Parteitag einberufen werden kann“.

Auf dem Parteitag sollen die Delegierten einen neuen Parteichef wählen. Um das Amt bewerben sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet, der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Vorsitzende im Auswärtigen Ausschuss und Ex-Bundesumweltminister, Norbert Röttgen.

„Eine erneute Verschiebung des Parteitags wäre fatal und ein völlig falsches Signal“, sagte Röttgen dem „Spiegel“. „Die Union muss bis Jahresende alle Personalfragen geklärt haben, inklusive der Kanzlerkandidatur.“

Kramp-Karrenbauer rechnet mit einer „Kampfabstimmung“ um ihre Nachfolge. In der CDU herrsche ein „tiefer Wunsch“, dass es bei der Neubesetzung des Parteivorsitzes eine „einvernehmliche Lösung“ gebe. „Momentan sehe ich aber nicht, dass einer der Kandidaten seine Kandidatur zurückziehen möchte“, sagte sie.

Mit Blick auf die möglichen Kanzlerambitionen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder betonte Kramp-Karrenbauer, Söder sei ein „hervorragender bayerischer Ministerpräsident und ein sehr guter CSU-Chef“. Als solcher wisse er, „dass derjenige, der CDU-Vorsitzender wird, damit den Anspruch verbindet, als CDU-Kanzlerkandidat auch der der gesamten Union werden zu können“.

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