Die in der Flugbegleitergewerkschaft UFO organisierten Beschäftigten der Lufthansa haben dem Ende Juni für das Unternehmen ausgehandelten Sparpaket mit großer Mehrheit zugestimmt. Wie UFO am Samstag nach Ablauf der Abstimmungsfrist um Mitternacht mitteilte, votierten 90,8 beziehungsweise 87,9 Prozent der Teilnehmer für die betreffenden Tarifverträge Sozialpartnerschaft und Krise.
In einem weiteren Votum unterstützten die Beteiligten mit einer Mehrheit von 87,7 Prozent das Anliegen der Gewerkschaft, noch ungeklärte Rahmenbedingungen zu den Themen Kurzarbeit, Abfindungen und weiteren Punkten „mit allen gewerkschaftlichen Mitteln“ durchzusetzen. Zahlen zur Beteiligung an der Abstimmung gab es nicht. UFO wies aber darauf hin, „dass es die mit Abstand höchste Beteiligung an einer Abstimmung in den letzten Jahren war“.
Durch die nun von den UFO-Mitgliedern akzeptierten Vereinbarungen können nach Angaben der Lufthansa vom Juni betriebsbedingte Kündigungen für die 22.000 Kabinenmitarbeiter während des Zeitraums der Corona-Krise vermieden werden. In dem Paket enthalten ist ein vierjähriger Kündigungsschutz.
Im Gegenzug sollen Vergütungsanhebungen ausgesetzt, Flugstunden von Mitarbeitern gesenkt und die Gehälter entsprechend reduziert werden. Auch sollen Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung vorübergehend gesenkt werden. Weiter vorgesehen sind freiwillige Maßnahmen wie unbezahlter Urlaub, weitere Arbeitszeitabsenkungen und geförderte, vorzeitige Wechsel in die Altersversorgung.
Verhandlungen zwischen der Lufthansa und der Gewerkschaft Verdi über ein Krisenpaket hatten beide Seiten dagegen am Donnerstag ergebnislos abgebrochen. Verdi warf dem Konzern eine „Verweigerungshaltung“ vor. Auch in diesen Verhandlungen geht es um einen Einkommensverzicht der Beschäftigten als Gegenleistung für Kündigungsschutz.