Grüne fordern Milliardenprogramm zum Schutz des Waldes

Symbolbild: Wald
Symbolbild: Wald

Angesichts des Waldsterbens fordern die Grünen Investitionen in Milliardenhöhe, schärfere Gesetze und eine Abkehr von Monokulturen. Das geht aus einem Positionspapier für die am Montag beginnende Klausurtagung des Parteivorstands in Berlin hervor, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Darin sprechen sich Parteichef Robert Habeck und der Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter für eine „Urwald-Offensive“ in Deutschland aus.

„Wir wollen einen mit 500 Millionen ausgestatteten Wildnisfonds einrichten“, heißt es demnach in dem Papier. Damit sollten zunächst fünf und später zehn Prozent ökologisch besonders wertvoller Waldfläche gesichert und durch den Verzicht auf Holznutzung wieder zu Urwäldern werden. Dabei müssten die staatlichen Waldeigentümer eine Vorbildrolle einnehmen.

Außerdem schlagen die Grünen einen „Waldzukunftsfonds von einer Milliarde Euro für die nächsten Jahre“ vor, um die Umwandlung von Plantagen- und Monokulturen zu naturnahen Laubmischwäldern voranzutreiben. Grundsätzlich sollten staatliche Waldhilfen an ökologische Kriterien geknüpft werden – etwa die Pflanzung heimischer Arten und bodenschonende Ernteverfahren.

Mittelfristig sprechen sich die Grünen dafür aus, gesetzliche Mindeststandards für die Waldbewirtschaftung einzuführen. Dafür solle das Waldgesetz geändert werden.

„Wir stehen vor einer neuen Dimension des Waldsterbens“, sagte Habeck den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Mehrere Hitzesommer in Folge, extreme Trockenheit und ausgelaugte Böden richten enorme Schäden an, Brände und Schädlinge tun ihr Übriges.“ Es sei höchste Zeit für einen nachhaltigen Umbau der Wälder.

„Wir müssen weg von Kiefernplantagen und anderen Monokulturen und hin zu naturnahen Mischwäldern mit hohem Laubbaumanteil.“ Nur so würden sie widerstandsfähiger gegen steigende Temperaturen und Trockenheit. „Mit einem Waldzukunftsfonds von einer Milliarde Euro wollen wir diesen Umbau fördern.“

Hofreiter gab Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) eine Mitschuld am Zustand der Wälder. Es sei „fahrlässig“, dass sie nach drei Dürrejahren „noch kein klares und zielgerichtetes Waldschutz- und -umbaukonzept vorgelegt“ habe, kritisierte er. Neben Habeck und Hofeiter haben die Bundestagsabgeordneten Oliver Krischer, Harald Ebner, Steffi Lemke und Bettina Hoffmann das Papier unterzeichnet.

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