Grünen-Chef Robert Habeck hat das Verhalten der überwiegend friedlichen Demonstranten gegen die Corona-Politik scharf kritisiert. Wenn diese sich wie am Samstag nicht von Rechtsextremisten distanzierten, „delegitimieren“ sie ihre eigene Demonstration, sagte Habeck am Montag am Rande einer Grünen-Vorstandsklausur in Berlin. Es habe keine Distanzierung von den Podien gegeben, keinen Aufruf, rechtsextreme Fahnen runterzunehmen.
„Da kann es kein Wegschauen mehr geben und im Zweifelsfall müssen diese Demonstrationen verlassen werden“, sagte Habeck an die Adresse der bis zu 38.000 Demonstranten, von denen der Großteil friedlich protestierte. „Da kann es keinen Welpenschutz mehr geben.“ Rechtsextreme hätten die Demonstration „systematisch genutzt, um die Symbole der Demokratie zu attackieren“ und ihr rechtes Gedankengut zu verbreiten.
In Berlin hatte es am Wochenende mehrere Protestkundgebungen gegen die Corona-Politik der Regierung gegeben. Vor der russischen Botschaft Unter den Linden versammelten sich am Samstagabend etwa 2000 Reichsbürger und rechte Hooligans, derweil eskalierte die Lage vor dem Reichstagsgebäude: Mehrere hundert rechtsextreme Demonstranten stürmten die Treppe des Sitzes des Bundestages.